Im Podcast „Mikro trifft Makro – Das Finanzmarktgespräch“ sprechen Deka-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater und Moderator Dirk Huesmann über alles, was die Welt und die Börsen aktuell bewegt. Dabei gehen sie auf tagesaktuelle Ereignisse ein und beleuchten die Hintergründe des Marktgeschehens. Grundlegende Marktmechanismen und -zusammenhänge werden immer wieder ein Thema sein. Reinhören lohnt sich:
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Lesen Sie hier die wöchentliche Kolumne von Dr. Ulrich Kater mit seiner Einschätzung zu aktuellen Themen aus der Finanzwelt:
Aktienmarkt-Konsolidierung
Langsam ziehen Wolken über den Aktienmärkten auf. Obwohl die Unternehmen für das abgelaufene Quartal weiterhin gute Geschäftsergebnisse berichten, ist dies erst einmal kein weiterer Treibstoff für die Unternehmenswerte. Ein Grund könnte sein, dass die steigenden Gewinne in den starken Kursanstiegen der vergangenen Monate bereits vorweggenommen wurden. Dazu kommen die geopolitischen Spannungen insbesondere im Nahostkonflikt. Wenngleich es Anzeichen dafür gibt, dass weitere Eskalationen vermieden werden können, bleiben die Finanzmärkte im Vorsichtsmodus. Der Rohölpreis hat sich in den vergangenen Wochen spürbar erhöht, teilweise als Reaktion auf die geopolitischen Unsicherheiten, teilweise aber auch als Reaktion auf eine zunehmende Nachfrage durch die anziehende Weltkonjunktur. Dies wird dazu führen, dass eine weitere Beruhigung bei den Inflationsraten in den kommenden Wochen zunehmend unwahrscheinlicher wird. So könnte die Energiekomponente im Verbraucherpreisindex wieder leicht anziehen. Aber auch die Preisberuhigung bei Industriegütern, die durch die vollständige Wiederherstellung der internationalen Lieferketten zustande gekommen war, neigt sich ihrem Ende. Zwar steigt aus Verbrauchersicht die Inflation im weiteren Jahresverlauf nicht nennenswert an, für die Notenbanken stellt sie allerdings immer noch ein Problem dar: Sie müssen auch noch die „letzte Meile“ zurücklegen, also dafür sorgen, dass sich die Inflationsrate auf den Zielwert von 2 Prozent zurückbildet. Da passen Zinssenkungen nicht ins Konzept. Am stärksten dämmert dies der US-amerikanischen Notenbank. Hier haben auch die ansonsten optimistischen Finanzmärkte zurzeit ihre Zinssenkungserwartungen auf nur noch zwei Schritte in diesem Jahr zurückgeschraubt. Anders sieht dies die Europäische Zentralbank. Sie wird wohl im Juni den ersten Abwärtsschritt wagen. Aber auch sie wird die Zinsen nur sehr behutsam nach unten führen können. Die Anleger freut es, bieten doch Rentenpapiere endlich wieder eine auskömmliche Renditeperspektive.
Veröffentlicht am: 18. April 2024.
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